Ich denke, dass man heute speziell in den technischen Berufen durch den geringeren Frauenanteil überall gerne genommen wird und nicht wirklich Nachteile hat. Schwierig ist nur die Zeit mit kleinen Kindern, die allein mit Schul- und Kindergartenangeboten kaum überbrückt werden können.
Wann haben Sie an der HAWK studiert?
Meine Studienzeit war vom März 1995 bis zum Februar 1999.
Für welches Studienfach / welche Studienfächer waren Sie immatrikuliert?
Mein Studiengang war Physiktechnik mit den Schwerpunkten Lasertechnik und technische Optik.
An welchem Standort haben Sie studiert? Wo fanden Ihre Vorlesungen und Seminare statt?
Ich habe am Standort Göttingen studiert, wo auch alle Vorlesungen stattfanden. Während des Grundstudiums waren wir noch in den Gebäuden der BBS II untergebracht und dann wurde der Neubau an der Zietenkaserne eröffnet und wir sind dahin umgezogen.
Wenn Sie aus heutiger Perspektive auf Ihr Studium zurückblicken: was sind Ihre schönsten Erinnerungen?
Ich habe durchgehend positive Erinnerungen an diese Zeit. Die Kommilitonen waren sehr nett, dass Semester war mit etwa 30 Studenten recht klein und daher das Verhältnis auch zu den Lehrkräften recht eng. Ich war in vielen Gremien tätig, wie Fachschaftsrat und Fachbereichsrat, Berufungskommission und habe wirklich viel für mein Leben mitgenommen. Außerdem habe ich meinen heutigen Mann kennengelernt.
Gab es Hürden und Hindernisse während Ihres Studiums?
Eigentlich nicht, alles ist prima gelaufen.
Was waren die größten Belastungen für Sie?
Da ich auch außerhalb des Studiums sehr aktiv in der Jugendarbeit tätig war, gab es sicherlich während der Prüfungszeiten ein bisschen Stress, aber es war keine Belastung.
Haben Sie ein berufsbegleitendes Studium absolviert?
Nein, ich habe das Vollzeitstudium gewählt.
Hatten Sie familiäre Verpflichtungen oder eine Pflegeverantwortung während Ihres Studiums?
Nein, familiär war ich nicht eingespannt, mehr in den ehrenamtlichen Tätigkeiten.
Was hat Sie am meisten motiviert während Ihres Studiums?
Die Gemeinschaft, das abwechslungsreiche Angebot und auch gute Ergebnisse.
Stehen Sie noch in Kontakt mit Ihrer früheren Fakultät?
Es gab gelegentlich Kontakt, jetzt arbeite ich seit März 2021 als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe von Herrn Prof. Viöl.
Waren Ihnen die Unterstützungsangebote des Gleichstellungsbüros während Ihres Studiums bekannt?
Ich denke, dass ich davon gewusst habe und auch Informationsmaterial erhalten habe, aber es gab keinen Anlass, dass man Hilfe benötigt.
Wie hätten wir Sie am besten unterstützen können?
Es war insgesamt ein sehr gutes Verhältnis und obwohl wir nur zwei bis drei Studentinnen im Semester waren, gab es keine Nachteile.
Wenn wir einen Arbeitsauftrag von Ihnen entgegennehmen könnten, womit würden Sie uns beauftragen?
Ich muss sagen, dass ich bisher in meinem Leben immer meinen Weg gefunden habe und Chancen erhalten habe. Allerdings ist es extrem schwierig als Mutter kleiner Kinder in einem technischen Beruf, speziell in der freien Wirtschaft, ein Halbtagsangebot zu bekommen. Das wäre vielleicht ein Bereich in dem ein Umdenken nötig wäre, dass es vielleicht möglich ist, sich eine Stelle zu teilen.
Wie gestaltete sich für Sie der Übergang vom Studium in den Beruf?
Sehr einfach. Ich habe bei der Trumpf Lasertechnik GmbH meine Diplomarbeit geschrieben und wurde übernommen.
Sind Sie zurzeit berufstätig? Wenn ja: in welchem Bereich arbeiten sie?
Nachdem ich meine Doktorarbeit an der Universität Kassel im Bereich der Halbleiterlasertechnik geschrieben habe, arbeite ich jetzt seit März 2021 als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsbereich Laser- und Plasmatechnologie an der HAWK.
Haben Sie während Ihres Studiums oder Ihrer beruflichen Laufbahn schon einmal an einem Mentoring-Programm teilgenommen?
Bisher noch nicht, bevor ich mich für so etwas entscheide, würde ich erst nähere Informationen benötigen.
Möchten Sie uns anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der HAWK noch eine Idee oder einen Ratschlag für die Zukunft mit auf den Weg geben?
Ich denke, dass man heute speziell in den technischen Berufen durch den geringeren Frauenanteil überall gerne genommen wird und nicht wirklich Nachteile hat. Schwierig ist nur die Zeit mit kleinen Kindern, die allein mit Schul- und Kindergartenangeboten kaum überbrückt werden können.