Ich bin ein Fan von der HAWK und empfehle gerne ein dortiges Studium. Mich hat es damals sehr geprägt und ich denke sehr gern an meine Studienzeit zurück.

Wann haben Sie an der HAWK studiert?

Von 2006 bis 2009 Wirtschaftsingenieurswesen (B. Eng), von 2010 bis 2013 Wirtschaftsförderung und Regionalmanagement (M. A.).

An welchem Standort haben Sie studiert? Wo fanden Ihre Vorlesungen und Seminare statt?

In Göttingen. Büsgenweg und Zietenterassen (2 Fakultäten im Bachelorstudiengang)

Wenn Sie aus heutiger Perspektive auf Ihr Studium zurückblicken: was sind Ihre schönsten Erinnerungen?

Im Bachelor waren wir sehr viele und da sind mir insbesondere die praktischen Versuche im Labor in guter Erinnerung geblieben. Im Master war es sehr „familiär“ und viel spezifischer. Da sind mir besonders die vielen, interessanten und gut organisierten Exkursionen in Erinnerung geblieben. Prof. Harteisen sagte immer „Unser Labor ist die Region!“

Gab es Hürden und Hindernisse während Ihres Studiums?

Ich war im Bachelor und im Master mit meinen beiden Kindern schwanger. Das führte dazu, dass ich Prüfungen nicht immer zum Prüfungstermin absolvieren konnte und diese teilweise in anderer Form (mündlich) geleistet habe. An einer Exkursion im letzten Fachsemester konnte ich nicht teilnehmen, da mein Sohn noch zu klein war, um ihn alleine zu lassen.

Was waren die größten Belastungen für Sie?

Während des Bachelors habe ich in Bad Fallingbostel gewohnt und bin täglich (4 Std. eine Fahrt) nach Göttingen gependelt. Das war während meiner Schwangerschaft sehr anstrengend.

Haben Sie ein berufsbegleitendes Studium absolviert?

Ich habe während des Masters als Ingenieurin bei der ContiTech in Northeim mit 15 Std. pro Woche gearbeitet. Ich hatte das Glück, dass ich dort auch meine Masterthesis schreiben konnte und so habe ich Beruf und Studium miteinander verknüpft.

Hatten Sie familiäre Verpflichtungen oder eine Pflegeverantwortung während Ihres Studiums?

Ja, ich habe drei Söhne (geb. 2003, 2009 und 2013) für die ich während des Studiums Verpflichtungen bzw. Pflegeverantwortung hatte.

Was hat Sie am meisten motiviert während Ihres Studiums?

Die interessanten Themen, die Ausstattung der Räume, die motivierten Professor*innen und Lehrverantwortlichen, der Praxisbezug, die gute Studienstruktur, die vergleichsweise kleinen Studiengruppen (nicht so große Gruppen, wie an der Uni) und natürlich das Ziel, einen guten Abschluss zu machen.

Stehen Sie noch in Kontakt mit Ihrer früheren Fakultät?

Ja, ich bin Mitglied im Alumni Verein der Regionalmanager und Wirtschaftsförderer.

Waren Ihnen die Unterstützungsangebote des Gleichstellungsbüros während Ihres Studiums bekannt?

Ja und es hat mir sehr geholfen, da ich teilweise Prüfungen in anderer Form bzw. zu anderen Terminen absolvieren konnte. Ich habe ein Stipendium bekommen aufgrund meiner familiären Belastung und ich habe Unterstützung bekommen, als es darum ging, dass ich an einer Exkursion nicht teilnehmen konnte.

Wenn wir einen Arbeitsauftrag von Ihnen entgegennehmen könnten, womit würden Sie uns beauftragen?

Für mich wurde ja im Grunde ein Präzedenzfall geschaffen, da ich an der großen Exkursion nicht teilnehmen konnte. Da wäre es gut, wenn im Vorfeld ein Plan-B bzw. eine Alternativlösung parat wäre, um mögliche Diskussionen zu vermeiden.

Wie gestaltete sich für Sie der Übergang vom Studium in den Beruf?

Da ich ja eine Berufsausbildung vorher abgeschlossen hatte, war da bereits eine solide Basis vorhanden. Im Bachelor konnte ich in meinem Praktikumsbetrieb verbleiben und im Master habe ich im Grunde ja dual studiert.

Sind Sie zurzeit berufstätig? Wenn ja: in welchem Bereich arbeiten sie?

Ich arbeite seit Mai 2015 bei der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung mbH Göttingen. Das ist eine 100%ige Tochter der Stadt Göttingen. Ich koordiniere dort das Netzwerk Gesundheitsregion Göttingen/Südniedersachsen und betreue einige Projekte, die u.a. durch die EU gefördert wurden. Weiterhin bin ich für die Betreuung von Masterstudierenden zuständig und begleite auch Abschlussarbeiten.

Haben Sie während Ihres Studiums oder Ihrer beruflichen Laufbahn schon einmal an einem Mentoring-Programm teilgenommen?  

Leider nein.

Könnten Sie sich eine zukünftige Teilnahme vorstellen?

Ja, total gerne. Ich hatte auch immer wieder Kontakt zur HAWK gesucht, weil ich gerne promoviert hätte. Ich habe meinen Abschluss mit „sehr gut“ gemacht und hätte gern neben meinem Beruf geforscht.

Möchten Sie uns anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der HAWK noch eine Idee oder einen Ratschlag für die Zukunft mit auf den Weg geben?

Ich bin ein Fan von der HAWK und empfehle gerne ein dortiges Studium. Mich hat es damals sehr geprägt und ich denke sehr gern an meine Studienzeit zurück. Ich bin während der Exkursion an Orte gekommen, wo ich sonst wohlmöglich nie gewesen wäre und habe eine andere Perspektive auf bestimmte Dinge bekommen. Die Gründung des Alumni-Netzwerkes Regionalmanagement und Wirtschaftsförderung finde ich eine ganz tolle Idee, die ich gerne unterstütze.

 

 

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Lisa Straub